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Wolkenlos  (@Lydia)

Das gleißende Licht der heißen Sonne brannte in sein Gesicht und holte ihn aus dem gewohnten Schlaf. Keine Wolke krönte den hellblauen Himmel, der sich ihm darbot und sein Antlitz verhöhnte. Überall war Sand, wohin das Auge auch reichte, erschien es ihm wie eine gnadenlose Wüste aus Geröll, abgestorbenen Büschen und hohen Felsen, die niemals Schatten warfen. Der Rücken schmerzte vom Liegen auf einem grotesken Stein, der sich wohl in der Nacht unter seinen Körper legte. Seine Gestalt musste fürchterlich auf andere Menschen wirken, zumal der Sandstaub alles von ihm bedeckte und wie einen Geist aussehen ließ. So erhob er sich und ging weiter, die Stiefel voller Sand, die ab und zu nach einer Pause schrieen. Der Wasserschlauch war leer, der Schweiß rann in Bächen hinab, taumelnd und trottend ging er durch dieses verdammte Land und am Horizont spiegelte sich ein Meer seiner Träume ab. Doch war es ein kleines ruhiges Dorf, welches sich nach einiger Zeit ihm offenbarte. Die erste Pferdetränke war sein und er versank dort seinen gesamten Kopf. Als er ihn anhob und tief durchatmete, erblickte er einen Mann an der hölzernen Wand gelehnt, die Beine ausgestreckt und die schmalen Augen auf den Fremden gerichtet. Doch er sagte nichts, schaute ihn nur an, den Hut tief ins Gesicht gezogen, als sei er gerade am einschlafen.